Gescholten, gedemütigt, geschlagen: Was macht Frau, wenn der Lebenspartner Gewalt anwendet. Wenn er vielleicht sogar die Kinder bedroht. Vielen Frauen und Müttern auch in Dithmarschen bleibt dann nur das Frauenhaus als Zuflucht.
Auf ihrer Sommertour traf sich die SPD-Kreistagsfraktion mit Dorte Ketelhut und Kathrin Klockgether, beide Mitarbeiterinnen des Dithmarscher Frauenhauses. Es ist eines von 13 autonomen Frauenhäusern in Schleswig-Holstein. Der zweistündige Austausch hat gezeigt, wie notwendig die Arbeit des Frauenhauses ist und mit wieviel Engagement und Herzblut dort gearbeitet wird.
21 Plätze hat das Frauenhaus Dithmarschen und die sind auch notwendig. Wenngleich nicht nur Dithmarscherinnen hier untergebracht werden. Auch Frauen aus anderen Teilen des Landes finden hier Zuflucht, Schutz, Beratung und Unterstützung. Aber nicht nur die Arbeit mit und für die betroffenen Frauen ist Teil der Aufgaben. Ebenso wichtig ist die Netzwerkarbeit auf Landes- und Bundesebene, die Mitarbeit in verschiedenen Gremien sowie die Präventions- und Öffentlichkeitsarbeit sind fester und wichtiger Bestandteil der Frauenhausarbeit.
Allerdings ginge zurzeit ein „Schreckgespenst“ um, erklärten die beiden:
Die Kompetenzen der Frauenhäuser könnten allerdings demnächst beschnitten werden. Nach dem Willen des zuständigen Ministeriums sollen sich die derzeit fünf Mitarbeiterinnen des Dithmarscher Frauenhauses, die sich 3,5 Stellen teilen, und ihre Kolleginnen in anderen Regionen des Landes zukünftig nur noch um die direkte Arbeit mit den Frauen kümmern. Die Öffentlichkeits- und Präventionsarbeit müsste dann von anderen übernommen werden. Dabei sei es gerade diese Arbeit, die sichtbar macht, dass Gewalt an Frauen immer noch viel zu häufig stattfinde. Denn aktuelle Zahlen belegen klar, Frauenhausplätze werden benötigt, überall: Ob nur für ein Wochenende, um zu deeskalieren oder drei Monate, um den Absprung in ein eigenständiges, sicheres Leben zu schaffen. Ein besserer Personalschlüssel würde helfen, die Arbeit nach innen und außen zu bewältigen.
„Den engagierten Mitarbeiterinnen der Häuser jetzt die Kompetenzen zu beschneiden, ist der falsche Weg“, so die SPD-Kreistagesfraktion.